Taberna Libraria: Die Magische Schriftrolle by Dana S. Eliott

Taberna Libraria: Die Magische Schriftrolle by Dana S. Eliott

Autor:Dana S. Eliott [Eliott, Dana S.]
Die sprache: deu
Format: epub


Zwei Minuten später erschienen Corrie und Silvana im Keller der Magischen Schriftrolle. Vincents Schreibstube lag verlassen vor ihnen. Nur die Kerze brannte wie immer unbeirrt in ihrer Halterung auf dem Pult.

Die beiden Freundinnen hielten sich jedoch nicht lange mit dem Gedanken daran auf, wo der Faun sich gerade befinden mochte, sondern stürzten durch die Tür auf den Gang hinaus und in den Verkaufsraum.

Hier war es, verglichen mit den anderen beiden Malen ihres Besuchs, erstaunlich leer. Durch die Kuppel fiel das rotgoldene Abendlicht der Sonne und ließ die Streben hell aufleuchten. Da sie aber kein bekanntes Gesicht erblickten, liefen sie zu den Regalen, zwischen denen die Tür zu Cryas' Büro lag.

Die Bücher neben ihnen raschelten drohend, als sie näher kamen, verhielten sich sonst jedoch passiv.

Silvana holte tief Luft und versuchte, sich wieder etwas zu beruhigen, während Corrie sich immer wieder hastig umblickte. Sie fürchtete, jeden Moment wieder den Schatten zu erblicken, der ihnen irgendwie doch bis hierher gefolgt sein könnte.

Aber in ihrem Rücken blieb weiterhin alles ruhig.

Silvana klopfte. Zuerst zaghaft, dann vernehmlich.

Keine drei Lidschläge später wurde die Tür grob aufgestoßen und Cryas, der bereits ein scharfes Wort auf der Zunge gehabt zu haben schien, sah verwundert auf die beiden kalkweißen jungen Frauen hinab, die ihm aus aufgerissenen, angsterfüllten Augen entgegen starrten.

"Das sieht mir aber nach gewaltigem Ärger aus."

Silvana sah, wie auch Corrie, noch einmal suchend über ihre Schulter, aber unter den wenigen, verstreuten Kunden in der Schriftrolle konnte sie noch immer keinen sehen, der ihr verdächtig vorkam oder der einen falschen Schatten zu besitzen schien. "Können wir im Büro mit dir sprechen? Es ist dringend, bitte!"

"Aber natürlich." Der Greif trat zur Seite, um die beiden atemlosen Freundinnen einzulassen.

Als sie sein Büro betraten, erhoben sich Blutschatten und Kushann von den beiden Hochlehnern vor dem Schreibtisch. "Ist etwas Schlimmes passiert?", fragte der Kapitän und spannte unwillkürlich die Muskeln an, als er die äschernen Gesichter der beiden sah. Seine Hand war zu seinem Säbel gezuckt.

Führsorglich drückte Cryas Silvana auf dem rechten der beiden Stühle nieder, während Kushann Corrie sanft am Arm nahm und sie zu dem Sitz daneben führte, auf dem er noch kurz zuvor gesessen hatte. "Was auch immer euch so einen Schrecken eingejagt hat, ist jetzt vorbei. Ihr seid hier in Sicherheit."

Silvana blickte hastig zu der Tür des Büros. "Ganz sicher?"

"Hier ist noch niemals jemand Ungebetenes hereingekommen", nickte der Greif. "Ich hole euch jetzt erst einmal einen Glit. Der wird euch gut tun. Und dann könnt ihr erzählen." Er verschwand im Nebenraum.

"Seid ihr gerade durch das Portal gekommen?", wollte Kushann wissen.

Corrie nickte abgehackt. "Wir wussten nicht, wohin wir sonst sollten."

"War Yazeem nicht bei euch?"

Silvana schüttelte den Kopf. "Er hatte noch etwas zu erledigen und ist eher gegangen."

Cryas, der gerade wieder den Raum betrat, gab einen ärgerlichen Laut von sich. "Hat er denn seit damals nichts gelernt? Ich habe extra mit ihm abgesprochen, dass er in der Anfangszeit immer in der Nähe bleibt oder zumindest entsprechende Vorkehrungen trifft, falls er das nicht kann."

Blutschatten nahm die dampfenden Gläser vom Tablett und reichte sie den Freundinnen.



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